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Im Jahr 1958 wurde der Mathematiker Hans Künzi als Professor für Operations Research und Elektronische Datenverarbeitung an die damalige Rechts- und Staatswissenschaftliche Fakultät der Universität Zürich berufen. Vier Jahre später schaffte dann die UZH mit dem IBM 1620 ihren ersten Computer an – dieses schreibtischgrosse Ungetüm wog eine halbe Tonne und konnte für die damalige Zeit phänomenale 20′000 Dezimalzahlen à 6 Bit speichern. Heutzutage würde, was die Rechenkapazität betrifft, jede Smartwatch jenen Koloss einfach pulverisieren.
Damals bildete diese elektronische Rechenmaschine die Grundlage für eine stetige Entwicklung der Informatik an der UZH. 1967 wurde das Institut für Operations Research und Elektronische Datenverarbeitung gegründet, welches 1970 dann in ein Institut für Operations Research und, wer hätte es vermutet, ein Institut für Elektronische Datenverarbeitung aufgeteilt wurde. Im gleichen Jahr wurde Prof. Dr. Hans Künzi, Direktor des Instituts für Elektronische Datenverarbeitung, in den Regierungsrat des Kantons Zürich gewählt. Unter seiner Führung entstanden übrigens der Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) und die S-Bahn Zürich. Als neuer Direktor des Instituts und erster Extraordinarius für Elektronische Datenverarbeitung wurde nachfolgend Prof. Dr. Kurt Bauknecht eingesetzt.
1973 wurde das 1970 ausgegliederte Institut für Elektronische Datenverarbeitung dann in Institut für Informatik umbenannt. Das sogenannte IfI ist also bereits seit mehr als einem halben Jahrhundert erfolgreich tätig. Der Begriff der Informatik hat sich in dieser Zeit von vielen mathematischen Initialprägungen in theoretische, praktische sowie system- und soziotechnische Instanzen weiterentwickelt und das IfI als Institut ist parallel dazu in der Anzahl der Professuren, Mitarbeitenden und vor allem der Studierenden stetig gewachsen.
Hier die essenziellen Eckdaten: 1980 wurde Wirtschaftsinformatik als vollwertiger Studiengang etabliert. 1984 waren drei Professoren am IfI tätig, zehn Jahre später waren es schon sieben, ergänzt durch einen Computerlinguistik-Professor. Im Jahr 1994 ging die erste Instituts-Homepage online. 2002 traten die ersten jetzt noch am IfI aktiven Professoren ihre Stellen an. Die Etablierung der Bachelor- und Masterprogramme in Informatik ab 2004 führte in der folgenden Dekade zu einer Verdoppelung der Professorenschaft. Aktuell sind 18 Professorinnen und Professoren mit über 100 Doktorierenden am IfI in Forschung und Lehre tätig – bei nun weit über 1000 Studierenden auf Bachelor- und Master-Stufe in sechs Major-Studienprogrammen.
Quelle: Oec. Magazin 20/2023