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Videostreaming sei so klimaschädigend wie Flugreisen – das ist eine weitverbreitete Annahme. Aber stimmt das überhaupt? Im Tages-Anzeiger nimmt Lorenz Hilty Stellung dazu.
Lassen sich Flugreisen und Videostreaming überhaupt sinnvoll vergleichen?
Im Interview mit dem Tages-Anzeiger relativiert Lorenz Hilty: «Pauschale Vergleiche vernebeln aber die tatsächlichen Verhältnisse und fördern die Verunsicherung, weil sich die Leute sagen: ‹Offenbar ist es egal, was ich tue, es schadet ja alles irgendwie dem Klima.› Es spielt aber eine sehr grosse Rolle, wie man seine Zeit verbringt.»
Streaming ist das energieintensivste, was man im Internet machen kann – es ist aber nicht belastender, als einen Raum zu beleuchten. Nur weil sehr viel mehr gestreamt als geflogen wird, kommt ein relevanter Effekt auf das Klima zustande. Vergleicht man dagegen eine Stunde Streaming mit einer Stunde Fliegen, belastet die Flugstunde das Klima rund 1000 mal mehr als die «Streamingstunde», jeweils auf eine Person bezogen.